^Back To Top

  • RLFA-2000-200

    RLFA-2000-200 Steyr 16S23 Baujahr 1993

  • KLF

    KLF Mercedes 310 Baujahr 1992

  • MTF-A

    MTF-A Fiat Ducato 4x4 Baujahr 2015

retten - löschen - bergen - schützen

Jedes Jahr im Advent produzieren die Referate für Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren Unmengen von geschwärztem Papier, um auf die Gefahren von Christbaumbränden hinzuweisen. Gequälte Drucker spucken kiloweise Presseaussendungen aus, Flugblätter werden hergestellt und die Medien laufend informiert.
Nutzt aber alles nix: die Anzahl von Christbaum - oder Adventkranzbränden bleibt relativ konstant. Jedes Jahr gibt es allein in Wien zwischen 30 und 40 derartige Brände.

Offensichtlich ist demnach seitens der Bevölkerung der Bedarf an einer gewissen Anzahl von Christbaumbränden einfach gegeben, und man kann sich als öffentlichkeitsorientierte Feuerwehr diesen Wünschen natürlich nicht verschließen.
Damit auch Ihnen ein unvergesslicher Christbaumbrand am Weihnachtsabend oder lange danach gelingt, beherzigen Sie bitte unbedingt folgende Tipps:

 

  • Kaufen Sie den Weihnachtsbaum bereits lange vor dem Fest und bewahren Sie ihn möglichst trocken auf. Dadurch wird die Entflammbarkeit positiv beeinflusst was die Vorfreude steigert.

 

  • Sorgen Sie bei der Aufstellung für einen unsicheren, wackeligen Stand des Baumes. Es wirkt einfach optisch besser wenn der Baum brennend umstürzt und sie können endlich die gesamte Wohnungseinrichtung erneuern.

 

  • Aus diesem Grund sollte auch nur ein möglichst geringer Abstand zu leicht brennbaren Einrichtungsgegenständen, wie Vorhängen usw. eingehalten werden.

 

  • Die Kerzen müssen unbedingt möglichst knapp unter den trockenen Ästen angebracht werden, der Abstand sollte niemals mehr als 20 cm betragen.

 

  • Der Gebrauch möglichst vieler Sternspritzer bringt Sie ihrem Ziel, einem wirklich anständigen Christbaumbrand, von dem man auch in Feuerwehrkreisen noch lange spricht, rasch näher.

 

  • Auch die Dekoration sollte leicht entflammbar sein. Für Fortgeschrittene empfiehlt es sich, statt Zuckerln kleine Stücke Trockenspiritus in buntes Papier zu wickeln und an den Baum zu hängen. Das Resultat wird auch skeptische Nachbarn überzeugen!

 

  • Wenn Sie Masochist sind, zünden Sie die Kerzen von unten nach oben und von vorne nach hinten an. Hier ist die Chance am größten, dass Sie Sich auch selber anzünden.

 

  • Keinesfalls sollten Sie Löschmittel wie Handfeuerlöscher oder auch nur einen Kübel mit Wasser bereithalten. Ein Christbaumbrand, der nicht in der Anfangsphase bekämpft wird, gibt schließlich viel mehr her!

 

  • Versuchen Sie, den Notruf 122 aus Ihrem Gedächtnis zu verdrängen. Je später die Feuerwehr gerufen wird, desto höher ist der Erlebniswert!



Wenn Sie alle diese Tipps vom Fachmann gewissenhaft berücksichtigen, könnte es sein, dass Ihr Weihnachtsfest durch rund 22 Mann (d.s. zwei voll besetzte Tanklöschfahrzeug sowie ein Kommandofahrzeug) bereichert wird. Es wird daher ersucht, die entsprechende Menge an Erfrischungsgetränken vorrätig zu halten.

Liebe Leserinnen und Leser!

Selbstverständlich sind diese Tipps für einen „unvergesslichen Christbaumbrand“ nur insoferne ernst gemeint, als sie allesamt zum Ausdruck bringen, was alles NICHT gemacht werden soll bzw. darf!


In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie bereits jetzt ein schönes und friedliches und vor allem unglück- und unfallfreies Weihnachtsfest.

Stellen Sie sich bitte einmal vor, daß Sie an einer Hauptverkehrsstraße wohnen. Nachts um drei Uhr fährt - mit TatüTata und Radau - die Feuerwehr , der Rettungsdienst oder eine der anderen Hilfsorganisationen mit ihren größtenteils freiwilligen und somit “unbezahlbaren” Helfern an Ihrem Haus vorbei. Sie werden sofort wach und denken eventuell...

... “Hoffentlich kommen die noch rechtzeitig?”

oder

...“Na ja, nach §38 StVO muß der Fahrer ja mit
Blaulicht und Martinshorn fahren”

oder (am wahrscheinlichsten)

....”Müssen die Idioten wieder so einen Krach machen?”

 

Aber haben Sie schon einmal daran gedacht,

daß diese Idioten vor fünf Minuten noch genauso friedlich in ihrem Bett schlummerten wie Sie?

daß diese Idioten auch um sechs Uhr früh wieder raus müssen wie Sie?

Aber daß diese Idioten, wenn sie nach zwei oder drei Stunden wieder ins Bett fallen, sowieso nicht mehr schlafen können, weil man halt nicht so gut schläft, wenn man gerade einen Menschen aus einem brennenden Haus oder verunfallten Fahrzeug gerettet hat?

Aber wahrscheinlich werden Sie gar nicht wach, weil unsere Fahrer aus Rücksicht auf Sie trotz §38 StVO das Martinshorn auslassen,

oder weil Sie nicht an einer Hauptverkehrsstraße wohnen. Dann haben Sie eben Glück und brauchen sich nicht über die “Idioten” von der Feuerwehr, dem Rettungsdienst oder von anderen Hilfsorganisationen aufregen.

... Außerdem denken die inzwischen schon selbst:

WARUM MACHE ICH IDIOT DAS EIGENTLICH ?

Da die Feuerwehren zumeist sehr unmittelbar mit dem Schrecken und Leiden eines Vekehrsunfalles konfrontiert werden, möchten wir an dieser Stelle über die gesamte Dramatik und auch die Grausamkeit eines Unfalles berichten. Besonders ansprechen wollen wir unsere jugendlichen Mitbürger im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Denn auf diese entfallen nicht weniger als 48 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Die häufigste Unfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit; bei einem Drittel aller Fälle ist Alkohol im Spiel. An einem Freitag ereignen sich statistisch gesehen die meisten Unfälle mit Sachschäden, "todsicher" - im traurigsten Sinne des Wortes - ist man an einem Samstag zwischen 15 und 21 Uhr unterwegs. Der "Hauptdarsteller" heißt Friedrich, doch genauso gut könnte er anders heißen - vielleicht genauso wie Sie...?


Sekunde Null:
Friedrich fährt 90 km/h. Sein Auto wiegt 1.200 kg. Bei diesem Tempo stecken im Auto 38.226 kg Translationsenergie (nach vorne in Fahrtrichtung strebende Wucht). Das entspricht der Wucht einer aus 2.000 Meter Höhe abgeworfenen 250 kg Bombe, die mit einer Kraft (Gewicht) von 100 bis 300 Megapond (1 Megapond=1.000 kg) auf hartes Pflaster knallen würde. Friedrich tut von sich aus noch 2.230 kg Energie hinzu, weil er 70 kg wiegt und auch 90 km/h fährt. Soeben fährt er gegen einen Baum.

Sekunde 0,1

Das Zehntel einer Sekunde ist vorbei. Stoßstange und Kühlergrill sind eingedrückt, die Motorhaube beginnt sich zu kräuseln. Der Wagen hat etwa 5 km/h an Fahrt verloren. Friedrich fühlt sich deutlich nach vorne gedrängt. Neben seinem Gewicht, das mit 70 kg im Polster sitzt, hat er nun auch ein Gewicht nach vorne von 170 kg. Friedrich macht die Beine steif, um dieser Neuigkeit im wörtlichen Sinn entgegenzutreten. Und er drückt gegen das Lenkrad, damit es ihn nicht aus dem Sitz hebt. Mit den Beinen stemmt er rund 156 kg ab, mit den Armen stemmt er auch so 30 bis 35 kg. Er hätte nie geglaubt, dass er so stark ist, aber es gelang ihm, noch sitzen zu bleiben. Da kommt der zweite harte Stoß. Noch ehe er sich besinnen kann, ist sie vorbei, die

Sekunde 0,2:
Die etwas härteren Teile des Fahrzeuges, Radaufhängung und Kühler, sind soeben am Baum angekommen; die Verbindungen mit dem Wagen reißen ab, denn der übrige Wagen fährt noch sehr schnell, insbesondere hinten mit dem Kofferraum. Friedrich fühlt jetzt einen mächtigen Schlag auf den Beinen, denn der Teil des Wagens, gegen den er sich mit den Füßen stemmt, wurde soeben auf etwa 60 km/h abgebremst. Mit den Beinen stemmt er 350 bis 420 kg ab. Wollte er jetzt noch sitzen bleiben, müsste er mit den Armen 220 kg am Lenkrad abstemmen, aber das schafft er doch nicht. Seine Kniegelenke geben nach, sie brechen einfach knirschend oder springen aus dem Gelenk. Und deutlich spürbare Gewalt zieht ihn mit seinem Gewicht von rund 140 kg auf einer Kreisbahn nach oben in die Ecke der Sonnenblende. Alles in allem verteilt Friedrich zurzeit insgesamt 413 kg Eigengewicht auf seine Gliedmaßen.

Sekunde 0,3:
Friedrich hat jetzt ein etwas leichteres Schicksal: Er ist mit Fliegen beschäftigt, er ist noch unterwegs zu den Hindernissen. Seine gebrochenen Knie kleben am Armaturenbrett, mit den Händen hält er fest das Lenkrad, das sich unter seinem Griff elastisch biegt, und ihn um weitere 5 km/h abbbremst.

Sekunde 0,4:
Friedrich ist noch immer unterwegs, sein Becken stößt gegen den Lenkradkranz. Friedrich ist in diesem Moment nur etwa 100 kg schwer. Die Lenksäule biegt sich unmerklich nach oben. Da kommt der furchtbare Moment, indem der schwerste und stabilste Teil des Wagens, der Motor, an den Baum kracht.

Sekunde 0,5:
ist soeben vorbei. Motor und Friedrich stehen still. Nur der Kofferraum fährt noch mit 50 oder 60 km/h. Die Seitenwände des Wagens überholen sich selbst. Die Hinterräder bäumen sich hoch auf, zwei drei Meter hoch. Aber der Wagen interessiert uns jetzt nicht: Was ist mit Friedrich in dieser Zeit passiert? Friedrich kam im Verlauf einer Zehntelsekunde zum Stillstand. Sein Gewicht wuchs auf 973 kg an. Mit dieser erbarmungslosen Gewalt wurde er auf die Lenksäule geschleudert. Das Lenkrad, an dem er sich noch immer fest hielt, brach unter dieser Stoßkraft zusammen wie ein morsches Brezel. Mit der Kraft von rund 870 bis 920 kg (je nach Stärke des Volants) dringt die Lenksäule als stumpfe Lanze in seine Brust. Gleichzeitig rammt der Kopf mit einem betäubenden Schlag die Windschutzscheibe. Hätte sich Friedrich nicht mit so übermenschlicher Kraft am Lenkrad fest gehalten, dann würde er vielleicht auch 1.300 kg schwer geworden sein, in diesem Moment. Und dabei wären ihm die festgeschnürten Schuhe von den Füßen geflogen.
Noch eine oder zwei Zehntelsekunden, dann ist Friedrich tot.
Nach sieben Zehntelsekunden steht der Wagen still. Das Unglück ist vorbei. Sagen sie einmal "einundzwanzig" das ist eine Sekunde. Und nun sagen sie "zwanzig": Das ist die Zeit in die Ewigkeit für Friedrich gewesen...


Nach durchschnittlich 5 Minuten sind die ersten Rettungskräfte von Feuerwehr, Notarzt, Rettungsdienst und Polizei vor Ort. Alle wollen sie noch versuchen nach einem so schweren Unglück sein Leben zu retten, doch sehr schnell wird klar, daß alle Mühe umsonst ist und sie mal wieder zu spät waren.

Copyright © 2015. FF-Sinnersdorf  Rights Reserved.